In jedem Betrieb fällt Müll an. Dies beginnt beim gewöhnlichen Büroabfall, geht über industrielle und gewerbliche Abfälle bis zu Gefahrstoffen und Arzneimitteln. Das Oktober-Treffen des SIFA-Netzwerkes in Kleintettau drehte sich rund um das Thema „Abfallmanagement in Industrie und Wohlfartspflege“ und gab tiefe Einblicke in Recht, Organisation und Praxis der Müllentsorgung. Für Betriebe ist es ein wichtiges Thema, weil jeder für seinen Müll Verantwortung trägt, selbst wenn der Entsorgungsbetrieb den Müll übernommen hat.
Gastgeber der Veranstaltung war die Heinz Glas Holding GmbH & Co. KG in ihrem Stammhaus. Nach der Begrüßung durch den Leiter des Netzwerkes, Herr Reinhard Bock und dem Vertreter unseres Gastgebers Herr Karsten Riha, stellte Frau Hausner, im Unternehmen verantwortlich für Unternehmenskommunikation und Marketing, die Firma Heinz Glas vor. Die renommierte Glashütte agiert weltweit und besteht seit 1622 als Familienunternehmen. Mit der südthüringischen Region ist das Unternehmen stark und nachhaltig verbunden. Es investiert fortlaufend in moderne Anlagentechnik, um umweltgerecht produzieren zu können. Es engagiert sich auch bei der Haltung von schottischen Hochlandrindern, betreibt ein Flakonglasmuseum und das Tropenhaus „Klein Eden“.
Rechtliche Grundlagen der Abfallentsorgung
Der erste Fachvortrag beschäftigte sich mit den rechtlichen Grundlagen des Abfallrechts in Deutschland. Susanne Knauer-Marx und Thomas Mattes vom Landratsamt Kronach führten abwechselnd durch den Dschungel aus Rechtsvorschriften und gingen anschließend auf die Klassifikation und Entsorgung von Abfällen ein. Für Unternehmen, die ihre Abfälle entsorgen wollen, ist dies ein wichtiger Punkt, denn als Abfallerzeuger steht man auch nach der Übergabe des Mülls an den Entsorgungsbetrieb in der Pflicht. Als Müllerzeuger ist es daher von großer Bedeutung, seinen Entsorger, die Entsorgungswege, die Normen und natürlich seinen eigenen Müll genau zu kennen. Eine Erleichterung ist in den letzten Jahren sicherlich das ZEDAL online Begleitscheinsystems, das die Nachverfolgung des Mülls transparenter gestaltet.
Abfallentsorgung im Gesundheitswesen

Gerade in Einrichtungen des Gesundheitswesens und in Gemeinschaftseinrichtungen ist die Beseitigung von Abfällen ein problematisches Thema. Damit beschäftigte sich Herr Cornely von der Firma Remondis. Mit vielen praktischen Hinweisen brachte er dieses Thema aus Sicht des Entsorgers näher. Gerade bei der Klassifikation des Mülls und der Unterscheidung von gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen muss sich der Entsorger auf den Erzeuger verlassen, der die Einstufung vorzunehmen hat. Auch die Entsorgung von Altmedikamenten ist problematisch. Es gibt Wirkstoffe, die in Klärwerken nicht abgebaut werden können und dann wieder in das Trinkwasser gelangen. Immer noch kommt es häufig vor, dass alte Medikamente über das Abwassersystem entsorgt werden. Nach Schätzungen sind es rund 50% aller Altmedikamente!
Teil 2 meines Berichtes beschäftigt sich dann mit den praktischen Eindrücken, die wir über die Nachhaltigkeitsprojekte von Heinz Glas erhalten haben. Ebenso geht es dann über die praktische Umsetzung der Müllentsorung der innovativen Glashütte.
Bis dahin! Schützen Sie Ihre Mitarbeiter! Sie sind Ihr größter Schatz!
Ronald Hein
FASi im Ing.-Büro für Arbeitssicherheit Mäder
für das Sifa-Organ-Team