Beim Arbeitsschutz unterstützen Managementsysteme bei der Organisation und Umsetzung der betrieblichen Maßnahmen zur Arbeitssicherheit. Die Unterstützung durch die System geht bis hin zur Dokumentation. Der Einsatz solcher Arbeitsschutzmanagementsysteme in der Praxis war unter anderem Thema des ersten Quartalstreffens des Sifa-Netzwerkes Deutschland, das am 23. Februar 2016 in Erfurt stattfand. Gastgeber waren der Landesverband der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Wir, die Fachkräfte für Arbeitssicherheit (auch FASi oder Sifa genannt), haben an diesem Tag interessante Vorträge gehört, konnten untereinander Erfahrungen austauschen und besichtigten ein Rettungsfahrzeug unter den Gesichtspunkten der Arbeitssicherheit. Beim Rettungsfahrzeug konnten wir die Ausstattung unter sicherheitstechnischen Aspekten betrachten und haben viele Fragen an den Fahrer stellen können.
Praxiseinsatz Managementssystem bei den Johannitern

Zu Beginn begrüßte uns der Leiter unseres Sifa-Netzwerkes Reinhard Bock. Im Anschluss erläuterte uns Annika Friebe ihre Aufgaben im Landesverband der Johanniter-Unfall-Hilfe als Fachbereichslei-terin für Qualitätsmanagement. Sie selbst ist Fachkraft für Arbeitssicherheit bei den Johannitern. Sie erklärte, wie sie die vielfältigen Aufgaben koordiniert, mit welcher Software sie arbeitet und wie die Mitarbeiter Zugriff auf wichtige Dokumente erhalten. Sie selbst arbeitet mit dem Programm „Con-Sense“, das die EN ISO 9001 mit der MAAS-BGW verknüpft.
Sicherung von Firmenwissen mit Wissensmanagementsystemen
Der Verlust von Firmenwissen kann zu einem Risiko für das Unternehmen führen. Darüber berichtete Frau Jacobsen in einem weiteren Vortrag. In der neuen EN ISO 9001 ist daher auch die Forderung verankert, Firmenwissen zu sichern. Eine Möglichkeit dieses Wissensmanagements ist die Erstellung von Wissenslandkarten.

In einer Wissenslandkarte werden grafische Verzeichnisse von Wissensträgern, -beständen, -quellen, -entwicklung, -strukturen oder -anwendungen aufgezeichnet. Sie können helfen, Arbeitsabläufe insbesondere in größeren Unternehmen effektiver zu. In ihnen kann auf Expertenwissen, Teamwissen, Entwicklungsstationen, Fähigkeiten und Abläufe verwiesen werden. Eine solche Wissenslandkarte kann verschiedene Ausprägungen haben. Eine mögliche Form stelle uns Frau Jacobsen vor.
Nach dem Mittagessen hatten wir Zeit, in einem Workshop herauszuarbeiten, wie wir die Wissens-landkarten erstellen können. Ich fand es gut, nach der Theorie selbst etwas herauszuarbeiten.
Einführung in den GDA ORGAcheck

Zum Abschluss wurde der GDA ORGAcheck vorgestellt. Theoretisch erörterte diesen Herr Anger-mann und praktisch wurde er von Frau Laabs eingeführt. Sie ist Mitarbeiterin im Institut für zukunftsorientierte Arbeitsgestaltung in Magdeburg. Der GDA ORGAcheck ist ein Fragenkatalog, der sich mit den Basics des Arbeitsschutzes beschäftigt. Auch von Anfängern im Arbeitsschutz kann er leicht angewendet werden. Ich selbst arbeite gern mit dem Orga-Check, da er für mich einen ersten Einstieg zum Kennenlernen neuer Firmen bezüglich der Arbeitssicherheit bietet. Firmen, die bei der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten versichert sind, bekommen im Prämienverfah-ren Beiträge erstattet, wenn sie u.a. den GDA-ORGA-Check anwenden.
So, ich freue mich auf unser nächstes Treffen am 21. April in Würzburg bei der BGW.
Anette Mäder,
Sifa-Organ-Team