Zum Schutz der Kollegen von Fremdfirmen trafen wir uns dieses Jahr in Berlin, ich berichtete letzten Monat über den ersten Teil der Veranstaltung und jetzt geht es weiter mit dem letzten Teil.
Am späten Vormittag stellten uns Mitarbeiter der Firma domeba ihre Software-Lösung LeManSys vor. Mit dieser Software können Schulungen und Unterweisungen erarbeitet und organisiert werden. Die Inhalte können entweder von domeba zur Verfügung gestellt oder selbst erarbeitet werden. Zur Kontrolle kann dann ein Unterweisungsbeauftragter nachvollziehen, welche Unterweisungen durchgeführt und ob ein Abschlusstest erfolgreich abgeschlossen wurde.

Herr Purmann der Unfallkasse Berlin informierte uns über die Vereinbarkeit von Facility Management und Arbeitsschutz. Die Unfallkassen als Sozialversicherer der Städte und Gemeinden, haben einige Dokumente erarbeitet, die uns weiterhelfen können, um die Arbeitssicherheit der Kollegen von Fremdfirmen zu verbessern.
In der Regel zum Arbeitsschutz auf Baustellen (RAB 32; Unterlage für spätere Arbeiten) wird festgelegt, welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind, wenn ein Gebäude nach der Fertigstellung gewartet, gereinigt und kontrolliert wird. Dieses Dokument sollte schon vor dem Bauantrag fertig gestellt werden, da bauliche Veränderungen nach Fertigstellung nur mit beträchtlichem Aufwand umgesetzt werden können. Ich denke da aus meiner Praxis an das Anbringen von Sekuranten (Anschlagpunkte auf Dächern) zur Absturzsicherung auf Flachdächern.
Nach einem tollen Mittagessen bei den BSR, wir bedanken uns an dieser Stelle für die Kostenübernahme, unternahmen wir einen Rundgang auf dem Firmengelände. Wir sahen ein sauberes und ordentliches Gelände, obwohl es von Müllfahrzeugen, welche entladen (gelber Sack), beladen (Salz) und gewartet werden, befahren wird. Den Rundgang nutzen wir auch, um unsere neuen Prüfkörper nach DIN 1176 für Fangstellen an Kopf und Hals zu testen. Wir fanden natürlich keine gefährlichen Fangstellen auf dem Gelände, also: alles sicher bei der Berliner Stadtreinigung. Jedem Teilnehmer wurden Prüfkörper von der Holzwerkstatt Gemeinschaft Altenschlif geschenkt, vielen Dank!

Als letzter Referent sprach Herr Dünkel der STRABAG Property and Facility Service Management GmbH über die Betreiberverantwortung. Betreiberverantwortung bedeutet, dass jeder der Fremdfirmen einsetzt auch die Verantwortung trägt, dass deren Mitarbeitern auf dem Firmengelände nichts passiert. Hierzu gehört die Verkehrssicherungspflicht, welche im Bürgerlichen Gesetzbuch wie folgt definiert wird: derjenige, der eine Gefahrenquelle schafft oder unterhält, hat die Pflicht, die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um Schäden anderer zu verhindern.
Also, denkt beim Arbeitsschutz nicht nur an Eure Mitarbeiter, sondern auch an die Kollegen von Fremdfirmen! In diesem Sinne freue mich auf unser nächstes Treffen.
Anette Mäder
Sifa-Orga-Team