Die Beurteilung des Leistungsvermögens von Bewerbern und von Mitarbeitern bei der Personalentwicklung ist ein ebenso wichtiger Baustein für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn wie für den geschäftlichen Erfolg eines Unternehmens; Motivation und das Herausarbeiten spezifischer Leistungsanreize ein weiterer.
Beim Sifa-Netzwerktreffen in Berlin befassten sich die Teilnehmer im Besonderen mit Eignungstests für Bewerber unter dem Gesichtspunkt der Arbeitssicherheit – wir berichteten schon im ersten Teil des Beitrages. Aber auch andere Arbeitsschutz-relevante Themen waren an der Tagesordnung. So wurde ein neuer Arbeitsschutzfilm gezeigt, der unter www.arbeitsschutzfilm.de zu sehen ist. Ebenso ging es in einem kurzen Vortrag um das Thema Arbeitsbekleidung, im Besonderen um Schuhe.
So stellte uns Stefan Tintrup von der Firma Elten Sicherheitsschuhe vor, in die orthopädische Fußeinlagen eingelegt werden können. Die Schuhe müssen vom Arbeitgeber bezahlt werden. Die Kosten für die Einlage werden von der Agentur für Arbeit und ab 15 Jahren Tätigkeit in einer rentenversicherungspflichtigen Beschäftigung von der Rentenkasse getragen. Nach einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit trägt die Berufsgenossenschaft die Kosten. Herr Tintrup bot uns auch gleich noch die Möglichkeit, unsere Füße in 3D vermessen zu lassen. Vielen Dank!
Danach war nochmals Christoph Benning an der Reihe. Er referierte darüber, wie die neuen Anforderungen des Mutterschutzgesetzes bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) umgesetzt werden. Im Unternehmen wird deswegen für jeden einzelnen Bereich eine Gefährdungsbeurteilung erstellt. Wenn tatsächlich eine Schwangere in einem der Bereiche tätig wird, bespricht der Vorgesetzte die Gefährdungsbeurteilung mit der Schwangeren. Als eine Orientierung hierzu kann der Meldebogen der Landesämter für Verbraucherschutz bzw. der Gewerbeaufsicht dienen.
Gestärkt durch ein Mittagessen bei der BSR – wir bedanken uns an dieser Stelle für die Einladung – erläuterte uns Christoph Benning noch moderne Müllsammelsysteme. Im Anschluss hörten wir einen Vortrag über ein anderes Werkzeug zur Eignungsfeststellung: Reinhard Bock stellte uns das System „IDA-MELBA“ vor, das in seiner Firma angewendet wird. Das Instrumentarium zur Diagnostik von Arbeitsfähigkeiten (IDA), ist ein Set aus insgesamt 14 standardisierten Arbeitsproben. Es ist ein diagnostisches Modul, das auf das Dokumentationsinstrument MELBA abgestimmt ist. Mit IDA können diejenigen arbeitsrelevanten Schlüsselqualifikationen erhoben und beurteilt werden, die mit dem MELBA-Verfahren dokumentiert werden. Die Arbeitsproben stellen Operationalisierungen dar, mit deren Hilfe primär psychomotorische und kognitive Fähigkeiten, Fähigkeiten zur Art der Arbeitsausführung und aus dem Bereich Kulturtechniken/Kommunikation beurteilt werden können.
Zum Abschluss stellte uns die Beraterin Petra Zander noch ein von der Wissenschaft entwickeltes psychometrisches Verfahren zur Personalentwicklung vor. Mit den OD-Tools® können die Organisation und ihre Mitarbeiter nachhaltig und zielgerichtet (weiter-)entwickelt werden. OD steht für „Organizational Development“, also „Organisationsentwicklung“.
Es war wieder ein sehr interessanter Tag mit vielen wertvollen Gesprächen. Beim Treffen haben wir viele praxisrelevante Anregungen zur Eignungsfeststellung erhalten und Verfahren zu diesem Thema kennengelernt. Auch beim nächsten Treffen vom 8.— 9. November 2019 in Dresden dreht es sich dann wieder alles um das Thema Arbeitsschutz. Ich freue mich schon darauf. Denken Sie bis dahin daran: Ihre Mitarbeiter sind Ihr größter Schatz!
Anette Mäder
Vom Sifa-Netzwerk-Orga-Team